«Greta Thunberg» ist die Gebärde des Jahres 2019
Nach Donald Trump im Jahr 2016, Roger Federer 2017 und Alain Berset 2018 wurde dieses Jahr Greta Thunberg vom Schweizerischen Gehörlosenbund zur Gebärde des Jahres gekürt. 2019 machte der Kampf gegen den Klimawandel viele Schlagzeilen, die Wahl der jungen schwedischen Aktivistin als Ikone der Bewegung lag deshalb nahe.
Als lebendige Sprache entwickelt sich die Gebärdensprache im Laufe der Zeit. Immer wenn in den Medien oder in der Gesellschaft neue Begriffe auftauchen und verbreitet werden, beginnt die Gehörlosengemeinschaft rasch entsprechende Gebärden zu suchen. Dank einer eigenen Gebärde, müssen neue Begriffe nicht mühsam und zeitraubend mit dem Fingeralphabet buchstabiert werden. Auch aufgrund der aktuellen Demonstrationen für die Umwelt und der Diskussionen um das Klima passte die Gehörlosengemeinschaft im Jahr 2019 ihr Vokabular an und entwickelte insbesondere eine Gebärde für die Ikone der Bewegung, Greta Thunberg.
Wenn man weiss, dass die Gebärde für eine Persönlichkeit immer eine Eigenschaft widerspiegelt, die mit ihrem Charakter oder ihrem Aussehen zusammenhängt, ist unschwer zu erraten, wie die Gebärde für Greta Thunberg ausschaut: dargestellt werden ihre unverkennbaren Haarzöpfe. Ein Video der Gebärde ist online auf der Webseite des Schweizerischen Gehörlosenbundes zu finden. (Untertitel können durch das Anklicken des Buttons «CC» eingeschaltet werden.)
Der Schweizerische Gehörlosenbund ergänzt jedes Jahr sein Online-Lexikon mit rund 250 neuen Gebärden. Die Verantwortung für den Entscheid, welche Begriffe aufgenommen werden, liegt bei einem Ausschluss aus Expert*innen aus Lehre, Linguistik und Forschung.
Publiziert am 28. November 2019