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Medienmitteilung

Gehörlosenbund gratuliert: Landsgemeinde in Appenzell öffnet sich Gehörlosen!

Der kommende Sonntag, 29. April, wird ein historischer Tag für die gehörlosen Bürgerinnen und Bürger des Kantons Appenzell Innerrhoden. Zum ersten Mal können sie gleichberechtigt an der Landsgemeinde teilnehmen, dank zweier Gebärdensprachdolmetscher, welche die Debatten und Abstimmungen übersetzen. Der Schweizerische Gehörlosenbund begrüsst diese Premiere, setzt er sich doch seit vielen Jahren für einen besseren Zugang der gehörlosen Bürgerinnen und Bürger zu politischen Informationen ein.

Auf die Anfrage eines gehörlosen Paares hin willigte die Kantonsregierung von Appenzell Innerrhoden ein, die Landsgemeinde vom kommenden 29. April in Gebärdensprache übersetzen zu lassen. Gemäss Ratschreiber Markus Dörig sei der Aufwand für diesen Pilotversuch absolut tragbar, vor allem, wenn dadurch rund ein Dutzend gehörloser Bürgerinnen und Bürger ihr Recht auf Teilnahme an der Landsgemeinde wahrnehmen könnten.

Seit vielen Jahren setzt sich der Schweizerische Gehörlosenbund für den Zugang zu politischen Informationen von Menschen mit Hörbehinderungen ein. Er gratuliert der Innerrhoder Kantonsregierung ganz herzlich zum Entscheid für Gebärdensprachdolmetscher an der Landsgemeinde vom 29. April 2018 und er hofft, dass viele weitere Kantone und Gemeinden diesem Beispiel folgen werden und die demokratischen Prozesse den gehörlosen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich machen. So sind beispielsweise gehörlose Bürgerinnen und Bürger bis heute von öffentlichen Debatten im Parlament ausgeschlossen, da diese weder in Gebärdensprache übersetzt noch untertitelt werden.

Publiziert am 24. April 2018