«Inklusion» ist die Gebärde des Jahres 2025
Die Gebärde des Jahres 2025 lautet «Inklusion». Die Gebärdensprachgemeinschaft setzt ein klares Zeichen für Teilhabe und Anerkennung. Gewählt wurde sie von der Gebärdensprachgemeinschaft in der ganzen Schweiz.

Inklusion – Gebärdensprache-Lexikon
Ein klares Signal für mehr Teilhabe
Viele Menschen aus der Gebärdensprachgemeinschaft beteiligten sich an der Abstimmung. Das zeigt, wie wichtig echte Teilhabe für sie ist. Inklusion ist kein Modewort, sondern prägt den Alltag – und bleibt eine tägliche Herausforderung.
Warum die Gebärde «Inklusion»?
Die Gebärde steht für die Erfahrungen und Anliegen gehörloser und hörbehinderter Menschen in der Schweiz. Echte Inklusion bedeutet, dass sie in allen Bereichen der Gesellschaft selbstverständlich einbezogen werden. Dafür braucht es gleiche Rechte und Zugang zu Kommunikation. Zentral ist dabei die Anerkennung der Gebärdensprachen in der Schweiz – denn ohne Sprache gibt es keine echte Inklusion.
Sichtbarkeit für Sprache, Teilhabe und Identität
Die «Gebärde des Jahres» macht sichtbar, was die Gebärdensprachgemeinschaft bewegt. Sie stärkt die Wahrnehmung der Gebärdensprachen und steht für Sprache, Teilhabe und Identität. Gebärdensprachexpertin Sandra Sidler-Miserez betont: «So wie es ein Wort des Jahres gibt, gibt es auch eine Gebärde des Jahres. Gebärdensprachen sind eigenständige Sprachen – untrennbar verbunden mit der Gehörlosenkultur.» Mit der Wahl von «Inklusion» wird klar: Gleichstellung ist kein Extra, sondern ein Anspruch.
Ein demokratischer Wahlprozess
Die Wahl der Gebärde des Jahres erfolgte unter aktiver Beteiligung der Gebärdensprachgemeinschaft – oft auch “Community” genannt. Zunächst wurden Vorschläge direkt aus der Gebärdensprachgemeinschaft eingereicht. Eine Expert*innen-Gruppe gehörloser und hörbehinderte Personen wählte daraus drei Final-Gebärden aus. In einem letzten Schritt konnte die Gebärdensprachgemeinschaft auf der Webseite online für die passendste Gebärde abstimmen. Die zahlreichen abgegebenen Stimmen gingen aus allen drei Sprachregionen ein und waren anteilsmässig verteilt.

Publiziert am 10. Dezember 2025