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Medienmitteilung

Historischer Entscheid: Nationalrat stimmt Finanzierung von Gebärdensprachdolmetschdiensten im Gesundheitswesen zu

Der Nationalrat hat ein starkes Signal für Inklusion und Patientensicherheit gesetzt: Mit 122 zu 59 Stimmen hat er die Motion 25.3013 zur Finanzierung von Gebärdensprachdolmetschleistungen im Gesundheitswesen angenommen. Nachdem der Ständerat bereits im März zugestimmt hatte, ist der Entscheid nun definitiv. Der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS begrüsst diesen wichtigen Schritt ausdrücklich.

Bis heute existierte keine einheitliche Regelung, wer die Kosten für Gebärdensprachdolmetschdienste im Gesundheitswesen trägt. Betroffene mussten oft selbst für Dolmetschleistungen aufkommen oder gänzlich darauf verzichten – obwohl sie wie alle anderen Krankenkassenprämien zahlen. Die Tarifpartner hatten jahrelang keine Lösung vorgelegt. Jetzt greift das Parlament ein und beauftragt den Bundesrat, endlich verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Abstimmungszahlen Nationalrat

Der Gehörlosenbund betont: Eine barrierefreie Kommunikation zwischen Patient*innen und Gesundheitspersonal ist keine freiwillige Zusatzleistung, sondern zentrale Voraussetzung für eine sichere und wirksame medizinische Versorgung. Verständigung rettet Leben – und darf keine Frage des Geldes sein.

Der Gehörlosenbund dankt allen Parlamentarier*innen, die sich für die Motion eingesetzt haben – namentlich Ständerätin Flavia Wasserfallen, Nationalrätin Valérie Piller Carrard sowie Ständerat Damian Müller. Nun sind Bundesrat und Tarifpartner in der Verantwortung, die Umsetzung rasch, verbindlich und nachhaltig zu regeln.

Medienkontakt:
André Marty, Verantwortlicher Public Affairs – 079 692 73 29
Ben Jud, Pressesprecher – 079 665 36 54 / b.jud@sgb-fss.ch

Publiziert am 3. Juni 2025