Halbierungsinitiative bedroht Barrierefreiheit und Sprachenvielfalt
Der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS warnt: Wer die Medien halbiert, setzt die Vielsprachigkeit der Schweiz aufs Spiel!
Am 22. September wird die Halbierungsinitiative im Ständerat diskutiert. Der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS ruft Politik und Gesellschaft dazu auf, die Vorlage entschieden abzulehnen. Sie gefährdet die Barrierefreiheit in den Medien und damit die gleichberechtigte Teilhabe von gehörlosen und hörbehinderten Menschen in der Schweiz.
Die Initiative will die Finanzierung der SRG und der regionalen Sender halbieren. Das hätte drastische Folgen für die Medienvielfalt in der Schweiz – und ganz besonders für die Inklusion gehörloser und hörbehinderter Menschen.
Ben Jud, Mediensprecher des Schweizerischen Gehörlosenbundes sagt dazu: „Weniger Mittel bedeuten weniger Untertitel, weniger Gebärdensprache und damit weniger Zugang zu Informationen. Das wäre ein klarer Rückschritt für die Barrierefreiheit.“
Die Schweiz ist ein vielsprachiges Land – weit über die vier Landessprachen hinaus. Auch die Gebärdensprachen gehören dazu. „Medienvielfalt ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie: Nur wenn Minderheitenstimmen sichtbar sind, ist echte Teilhabe möglich“ sagt Marinus Spiller, Präsident des Gehörlosenbundes.
Deshalb lehnt der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS die Halbierungsinitiative entschieden ab. Gleichzeitig spricht er sich auch gegen die Motion 24.3895 „Keine Radio- und Fernsehabgabe für gehörlose oder blinde Personen“ von Ständerat Mauro Poggia (MCG/GE) aus. Der Gehörlosenbund ist überzeugt: Der Weg zu mehr Gerechtigkeit führt nicht über die Entlastung durch Ausschluss, sondern über den konsequenten Ausbau inklusiver Angebote.
Medien- und Sprachvielfalt darf nicht halbiert werden – sie ist ein Recht, kein Luxus.
Medienkontakt:
Ben Jud, Pressesprecher – 079 665 36 54 / b.jud@sgb-fss.ch
Der Schweizerische Gehörlosenbund hat auch ein passendes Video dazu produziert:
Publiziert am 30. September 2025