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Medienmitteilung

Bundesrat blockiert Inklusion – Menschen mit Hörbehinderung bleiben aussen vor

Der indirekte Gegenvorschlag zur Inklusions-Initiative ist eine herbe Enttäuschung:
Zentrale Anliegen von gehörlosen und schwerhörigen Menschen fehlen komplett. Weder ein Rechtsanspruch auf Dolmetschdienste noch eine faire Hörgeräteversorgung sind vorgesehen.

Pro Audito Schweiz, der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS, Schweizerischer Hörbehindertenverband Sonos und SVEHK Schweizerische Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder kritisieren, dass der Bundesrat die Lebensrealität der 1,3 Millionen Menschen mit Hörbehinderung ignoriert. Ein selbstbestimmtes Leben braucht den jederzeitigen Zugang zu Gebärdensprach-, Schrift- und ELS-Kodier-Dolmetschdiensten – auch ausserhalb von Arbeit und Ausbildung. Zudem sind transparente Standards und eine frühzeitige, faire Finanzierung von Hörgeräten zwingend.

„Dieser Gegenvorschlag ist ein Sammelsurium von Teilrevisionen – aber keine Antwort auf die realen Bedürfnisse von gehörlosen und schwerhörigen Menschen“, sagt Heike Zimmermann, Co-Geschäftsleiterin von Pro Audito. „So bleibt Inklusion eine leere Worthülse“, ergänzt Ben Jud, Pressesprecher des Schweizerischen Gehörlosenbundes.

Wir fordern deshalb einen verbindlichen Rechtsanspruch auf Gebärdensprach-, Schrift- und ELS-Kodier-Dolmetschdienste, eine faire Hörgeräteversorgung und deutlich mehr Mittel für Gleichstellung am Arbeitsplatz.

Jetzt ist die Politik gefordert, die Inklusions-Initiative ernst zu nehmen.

Kontakt für Medienanfragen:
Ben Jud, Pressesprecher Schweizer Gehörlosenbund:
+41 79 665 36 54 / b.jud@sgb-fss.ch

Heike Zimmermann, Co-Geschäftsleiterin Pro Audito Schweiz:
+41 43 336 70 18 / heike.zimmermann@pro-audito.ch

Hannes Egli, Geschäftsführer Sonos:
+41 44 421 40 10 / hannes.egli@hoerbehindert.ch

Yvonne Widmer, Co-Geschäftsleiterin SVEHK:
+41 31 731 33 44 / yvonne.widmer@svehk.ch

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Publiziert am 29. September 2025