DACH Bildungskongress: Austausch, neue Ideen und spannende Diskussionen
Der DACH Bildungskongress (Deutschland, Austria, Schweiz) war ein voller Erfolg. Menschen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich haben sich getroffen, diskutiert und voneinander gelernt. Auch Joseph J. Murray, Präsident des Weltverbandes der Gehörlosen (WFD), war dabei.
Der 5. Bildungskongress war sehr spannend und vielseitig. Etwa 13 Personen aus der Schweiz waren mit dabei und haben sich unter die rund 300 Teilnehmenden gemischt. Auch drei DSGS Gebärdensprachdolmetscher*innen waren ebenfalls vor Ort und haben die Kommunikation bei Bedarf sichergestellt.
Es gab rund 40 Vorträge und Diskussionen. Die Themen waren breit gefächert.
Ein Schwerpunkt war die Qualität der Gebärdensprachen.
Früher sprach man vor allem darüber, wie schön und spannend sie ist. Heute ist die Frage: Wie kann Gebärdensprache professionell und in hoher Qualität weiterentwickelt werden?
Auch Inklusion war ein grosses Thema.
Viele waren sich einig, dass Inklusion wichtig ist. Doch die Frage bleibt: Wie setzen wir sie richtig um? Zum Beispiel ist eine Schule mit Gebärdensprachverdolmetschung noch nicht inklusiv. Bedürfnisse betroffener Personen müssen konsequent umgesetzt werden.
Spannend war auch der Vergleich zwischen den drei Ländern.
In Österreich ist die Gebärdensprache anerkannt, doch die Umsetzung geht langsam. In Deutschland liegt der Fokus auf der Anerkennung als Minderheitensprache. In der Schweiz sind die Ziele klar, aber die Schritte klein.
Für die Schweiz war besonders die Frühförderung wichtig. Kinder sollen von Anfang an bilingual mit Gebärdensprachen aufwachsen. Das ist entscheidend für ihre Bildung und ihr späteres soziales und eigenständiges Leben. Auch die Stärkung der Sozialkompetenz war ein grosser Diskussionspunkt.
Weitere Themen waren Migration, Vernetzung und Leichte Sprache. Hier gab es viele neue Impulse aus Deutschland und Österreich.
Die eidgenössische Berufsanerkennung seit 2022 und die einheitlichen Lehrgänge zu Gebärdensprachlehrer*in gesamtschweizerisch fanden bei unseren Nachbarn grosse Beachtung.
Ein besonderes Highlight waren die Deafspace-Workshops.
Zwei davon wurden von der Schweizer Delegation geleitet (Dima und Tatjana Binggeli). Die Community konnte sich dabei ohne Dolmetscher direkt austauschen. So konnten viele voneinander lernen.
Der Kongress hat gezeigt:
Austausch ist wichtig. Ohne Kongress bliebe vieles beim Alten. Mit dem Kongress gibt es neue Ideen und Entwicklungen.
Viele wünschen sich, dass beim nächsten Mal noch mehr Leute aus der Schweiz dabei sind. Das ist wichtig für das Netzwerk.
Das Fazit:
Der DACH-Bildungskongress zeigte auf, wie wertvoll der Austausch über die Landesgrenzen sein kann. Wir haben viel gelernt, uns inspirieren lassen und neue Kontakte geknüpft. Die 2,5 Tage wurden in einer gemeinsamen zweiseitigen Abschlusserklärung der drei Gehörlosenverbände ÖGLB, DGB und SGB-FSS festgehalten.
Der Ausblick:
In drei Jahren findet der DACH-Bildungskongress in der Schweiz statt. Das ist eine grosse Chance. Wir wollen uns gut vorbereiten, junge Leute und wichtige Partnerorganisationen einbeziehen und unser Netzwerk noch stärker machen.
Der Schweizerische Gehörlosenbund gratuliert dem Östereichischen Gehörlosenbund für die reibungslose und inhaltlich wertvolle Organisation des 5. Kongresses. Vielen Dank!
Publiziert am 15. September 2025